Sporthalle Pierre Chevet, Croissy Beaubourg/FR
In Croissy-Beaubourg, im Osten des Großraums Paris, entstand Frankreichs erstes öffentliches Gebäude mit Steinen aus Hanfbeton. Die neue, 380 m2 große Pierre-Chevet-Sporthalle der lokalen Grundschule wurde vom Architektur- und Landschaftsplanungsbüro Lemoal Lemoal Architecture Paysage entworfen.
Die Sporthalle hat ein Holztragwerk und eine massive Innenwand aus Hanfbetonsteinen. Der Sockel besteht aus vorgefertigten Leichtbetonblöcken, um die Hanfbetonsteine vor Wasser zu schützen. Im Inneren wurden die Hanfmauern der Pierre-Chevet-Sporthalle lediglich im unteren Bereich mit Hanfputz versehen, während die Längswand im oberen Bereich aus akustischen Gründen im Rohzustand belassen wurde. Eine Fassade aus weißen Faserzementplatten gewährleistet den äußeren Witterungsschutz der Wände.
Für die Sporthalle wurde Hanfbeton einerseits aufgrund seiner angenehmen Auswirkungen auf das Raumklima gewählt, andererseits wegen seiner sehr guten thermischen, akustischen und ökologischen Eigenschaften, der Dauerhaftigkeit, Robustheit und der Brandschutzklasse REI30.
Die Hanfbetonblöcke wurden vom Zementhersteller Vicat geliefert. Die Hanffasern wuchsen knapp 500 Kilometer von der Baustelle entfernt. Hanfbeton oder Hanfkalk besteht im Wesentlichen aus dem Leichtholzanteil der Hanfpflanze und einem Bindemittel auf Kalkbasis. Das Leichtholz ist ein Abfallprodukt der Hanfindustrie. Die kleinen holzigen Teile werden Hanfschäbe genannt. Hanfbeton kann in Schalungen gegossen oder aufgespritzt werden, meist kommt das Material jedoch in Steinen.
Quelle: Lemoal Lemoal
Bildrechte: Elodie Dupuis und Lemoal Lemoal